Anna und Kim aus dem Bergsporthütten-Team, erfüllten sich diesen Sommer zusammen mit Evi und Luca einen langgehegten Traum: einen 9 Wochen langen Camping- und Kletterurlaub in den USA. Ihre Reise führte sie neben zahlreichen Nationalparks zu zwei der bekanntesten Kletterziele weltweit – das Yosemite Valley und den Joshua Tree National Park. Beide Orte stehen sinnbildlich für atemberaubende Natur und erstklassige Klettertouren, besonders im Rissklettern.
Annas Eindrücke aus dem Yosemite Valley – Mekka des Bigwall-Kletterns
„Das Yosemite Valley, umgeben von gigantischen Granitfelsen, war eines der Highlights auf unserer Reise. Schon bei der Ankunft überkommt einen das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Die gewaltigen Felswände von El Capitan und Half Dome erheben sich über das Tal. Wer hier klettert, spürt sofort, dass an diesem Ort Klettergeschichte geschrieben wurde.
Wir haben uns besonders auf das Rissklettern und Bouldern konzentriert. Beim Rissklettern geht es darum, Hände, Füße oder sogar den gesamten Körper in Felsrissen zu verkeilen, um an Höhe zu gewinnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einigen Übungstouren fanden wir unseren Flow und kletterten einige Klassiker wie „Nutcracker“ oder „Commitment“. Die Bigwall Klassiker wie „The Nose“ oder „Freerider“ am El Capitan ließen wir noch unversucht, stehen aber auf unserer To-Do-Liste fürs nächste Mal.
Ein unvergessliches Highlight war das Klettern am „Catherdral Peak“ und „Eichhorn Pinnacle“, einer der klassischen alpinen Risskletterrouten im Yosemite. Die lange Tour als experimentelle Viererseilschaft belohnte uns mit einem überwältigenden Blick über das Tal und einen atemberaubenden Sonnenuntergang am Gipfel.“
Kims Erinnerungen an Joshua Tree – Wüstenzauber und Risskletterparadies
„Nach den eindrucksvollen Felswänden im Yosemite zog es uns weiter in den Süden, in den Joshua Tree National Park. Dieser Ort könnte gegensätzlicher zum Yosemite Valley kaum sein: Statt gigantischer Granitwände erwartet einen eine surreale Wüstenlandschaft, durchzogen von bizarren Felsformationen und Joshua Trees.
Joshua Tree ist bekannt für seine Vielzahl an kürzeren Rissklettertouren und Bouldern. Wie auch schon im Yosemite gilt es hier, die mobilen Sicherungen selbst in den Riss zu legen. Dazu benutzen wir Camelots und Klemmkeile. Risshandschuhe oder Tape helfen, die Hände vor Verletzungen zu schützen, da die Reibung auf der rauen Oberfläche oft zu Schürfwunden führen kann.
Von einem Local bekamen wir die Klassiker rund um den Hidden Valley Campground gezeigt. Einige davon erforderten eine präzise Technik, besonders beim Hand- und Fingerklemmen. Da der Granit in Joshua Tree häufig etwas rauer ist als im Yosemite, wurden die Fingerspitzen in der letzten Woche noch nahezu weggeklettert. Neben dem Klettern hatten wir noch Zeit, die Ruhe und die Sonnenuntergänge der Wüste zu genießen.“
Das Fazit der Gruppe
„Die USA bieten nicht nur spektakuläre Naturkulissen, sondern auch herausfordernde und vielseitige Klettererlebnisse. Wer das Rissklettern erlernen oder perfektionieren möchte, findet hier die idealen Bedingungen. Doch nicht nur die Klettertouren begeisterten uns, auch die weiten Landschaften, die wunderschönen Orte zum Campen und die einzigartige und vielseitige Natur machten die Reise für uns so besonders.“